noir nylon – Bauzaun MUSEION Bozen

Bei der Gestaltung des Bauzaunes des MUSEION - Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen 2007 - gehen die Künstlerinnen Julia Bornefeld, Wil-ma Kammerer und Sylvie Riant auf die, sonst oft als Werbefläche benutze Umzäunung der Baustelle ein und auf den Namen des sich im Bau befindlichen Gebäudes MUSEION.
Ein bemerkenswert großer Anteil von Werbung umfasst den Bereich Unterwäsche und Strümpfe und auch Schuhwerbung und zieht die Blicke der Vorbeigehenden an. Zumeist dienen perfektschöne Frauenkörper in sinnlich, oder auch sexuell lockenden Posen als Träger dieser angepriesenen Bekleidungsstücke. Von diesen sonst sehr gewohnten Bildern der Werbung ausgehend, haben wir eine Fotosequenz von bestrumpften Frauenbeinen in andersartigen Posen und Stellungen in einen Bewegungsablauf auf den Zaun gebracht. Der Vorbeigehende sieht die Beine einer Frau in schwarzen Nylonstrümpfen, diese sind aber zerschnitten und in den Löchern sieht man auf die nackte Haut geschrieben das Wort MUSE.
Beim Weitergehen kommt ein zweites Frauenbeinpaar ins Spiel. Die erste Frau schneidet der Zweiten mit einer Schere Löcher in die schwarze noch perfekte Stumpfhose, diese versucht dabei teils der ersten Frau zu entwischen. Es entsteht ein entfernt an den Tangotanz erinnerndes Beinspiel zwischen den beiden Frauen. Auch die zweite Frau hat auf den teilweise nackten Beinen das Wort MUSE geschrieben.
Der Betrachter wird weiterhin akustisch an den Bauzaun gelockt. Aus ca. acht in den Zaun an verschiedenen Stellen in Kopfhöhe versenkten kleinen Lautsprechern erklingen zumeist männliche Pfeifftöne.

Installation, Fotografie
Julia Bornefeld 
Wil-ma Kammerer 
Sylvie Riant
Sammlung
Autonome Provinz Bozen - Südtirol

Bozen - Italien, 2007