Das Christian Jensen Kolleg Breklum ist eine große ökumenische Tagungs- und Begegnungsstätte für Kirche und Gesellschaft im nördlichen Schleswig Holstein. Die eigentliche Geburtsstunde dieses Tagungszentrums war das Jahr 1873,als Christian Jensen, ein gebürtiger Nordfriese, Hauptpastor in Breklum wurde. Im Frühjahr 1876 kaufte er das damalige Bauernhaus, welches das heutige Missionshaus ist.
In der Nacht vom Sonnabend zu Sonntag (5./ 6.Dezember 2009) brannte das Missionshaus des Christian Jensen Kollegs in Breklum (Nordfriesland). Einbrecher hatten den Brand gelegt. In der Region, sowie auch in der ganzen Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche löste dieser Brand große Bestürzung aus. Seitdem wurde der Gottesdienst in einem eigens aufgestellten Notzelt abgehalten. Nach genau einem Jahr am 5. Dezember 2010 wird das neurenovierte Missionshaus und somit auch das „Herz“ des Hauses - die Kapelle - eingeweiht.
Das Kreuz befindet sich an der Stirnwand der Kapelle. In 10 cm Abstand vor dem Kreuz wird eine opake/ sandgestrahlte Sicherheitsglasscheibe, die sich über die gesamte Höhe der Wand erstreckt befestigt. An der Oberkante und an der Unterkante des Glases ist eine Leiste mit einem Beleuchtungssystem angebracht, das die Glasplatte in den unterschiedlichsten Farben hinterleuchten kann. Das Kreuz erscheint durch die Veränderung der Lichtschaltung jeweils andersfarbig.
Der Altar ist aus opakem/ sandgestahltem Sicherheitsglas gefertigt und hat eine Konsole aus satiniertem Stahl, in der die Lichtanlage montiert ist. Die Lichtanlage ist gleichfalls von einer opaken Glasplatte bedeckt und verteilt ein gleichmässig diffuses Licht. Diese im Boden liegende Lichtquelle beleuchtet den gesamten Innenraum des Altars. Durch eine Progammierungsschaltung des Lichtes können alle Farben des gesamten Lichtspektrums eingestellt werden (z.B. die Farben des Regenbogens).
Die Lichtschaltung des Altares läuft synchron mit der Lichtschaltung der Glastafel an der Wand. Der Gottesdienst wird somit durch verschiedene Lichstimmungen begleitet, gleich der Natur, die die Farben des Himmels verändert und jeweils eine andere Stimmung her- vorruft. So entsteht eine Analogie des Lichtes zu der FARBIGKEIT des Lichtes des HIMMELSZELTES. Für verschiedene Anlässe kann diese Lichteinstellung fix auf eine Farbe eingestellt werden, somit wird der besondere Anlass des Gottesdienstes durch die eine ausgewählte Farbe dem Besucher eingeprägt. (z.B: ROT für den Jahresgottesdienst des Brandtages, jeweils am 5. Dezember). Diese Übertragung der Farben des HIMMELSZELTES schenkt dem Raum eine sakrale Stimmung und stellt ihm den Bezug zum Kosmos her. Im Innenraum des Altares befindet sich eine gläserene LADE, das sogenannte TABERNACULUM. In dieser Lade stehen der Kelch und die Schale zum Abendmahl bereit. Die Gefäße sind, wie das Kreuz, nur als diffuse Silhouette erkennbar und erscheinen so umso sakraler. Die unterschiedlichen Farben tauchen den Kelch und die Schale in ein jeweils anderes Licht. Das aus der Überlieferung stammende ZELT DES ZEUGNISSES/ DES BUNDES das TABERNACULUM FOEDERIS kehrt wieder in die LADE des Altares. Das Notzelt, das nach dem Brand ein Jahr als provisorisches Gottesdiensthaus genutzt wurde, kehrt durch dieses künstlerische Konzept in übersetzter Form wieder in die neu renovierte Kapelle ein und überträgt den Wandel der Stimmungen der Natur in den Innenraum.
Konzept
Julia Bornefeld
Breklum - Deutschland, 2010